Seit geraumer Zeit spiele ich mit dem Arduino Uno und dem ATmega328P. Jetzt habe ich mir auf einem Steckbrett mit einem BMP085 (Druck- und Temperatursensor), einem DS18S20 (nur Tempereatursensor) und einem 128×64 Grafik-LCD eine kleine Wetterstation gebastelt. Das ganze Projekt möchte ich jetzt auf eine eigene, kleine Platine verbannen und dazu muss natürlich etwas geäzt werden.  Aber ätzen kann man nur indem man mit Brühen in einer Schale rumsaut oder indem man eine Ätzküvette benutzt.

Diese kann man sich ganz einfach aus 5 passend geschnittenen Glascheiben und essigvernetzendem Silikon selber basteln. Meine hier abgebildete Küvette hat ein brutto Volumen von 1l. Damit nichts übersprudelt kann man netto 750ml einfüllen. Dazu dann noch eine Belüftungspumpe aus dem Aquarienhandel für 5 EUR und fertig ist die Ätzküvette. Bleibt noch das Problem der Heizung zu lösen, dazu verwenden ja viele einen Regelheizer für Aquarien, aber die lassen sich oft nur bis 35°C aufdrehen, ätzen mit Natriumpersulfat funktioniert jedoch erst ab 50°C so richtig schön.  Zu diesem Zweck habe ich mir dann 2x 12V 50W Halogenstiftsockellampen gekauft (je 50 cent), die in Reihe geschaltet und in ein feuerfestes Reagenzglas versenkt. Dann das Glas mit Quarzsand (oder gesiebtem Vogelsand) aufgefüllt und fertig ist der Heizstab. Man braucht dazu natürlich ein 24V 100W Netzteil, am besten ein regelbares Labornetzteil. Mit dieser Heizung dauert es ca. 20min um 15°C kaltes Wasser auf 50°C zu erwärmen. Passt.

Bei eBay habe ich mir dann noch 20 Blatt Thermotransferpapier (2.99 EUR) bestellt und dann das mega-ISP Layout (http://drug123.org.ua/mega-isp-shield/) ausgedruckt. Der Transfer mit dem Bügeleisen auf das kupferkaschierte Basismaterial war etwas kniffelig, denn es ist trial and error angesagt. Mal war es zu heiss, dann klebte das ganze Papier auf der Platine, mal war es zu kalt und der Toner hing noch auf dem Papier, mal zu kurz gedrückt, mal zu lang.  Die Fehlversuche mussten dann immer mit tüchtig Lösungsmittel (z.B. Aceton) entfernt werden.
Am besten war bei meinen uralten Bügeleisen die Einstellung „mittlere Stufe Baumwolle“ und 60 Sekunden aufpressen. Dann löste sich das Papier sehr gut von der Platine und der ganze Toner wurde übertragen. Nach dem Ätzen kann dann der Toner wieder mit Aceton abgeputzt werden. Am besten man verzinnt dann sofort, denn das Kupfer oxydiert rel. schnell.
Die Platinenhalterung ist übrigens einfach aus ein paar Kabelbindern gebastelt 😀

Hier sind nun die Bilder des Ergebnisses. Für den Anfang ganz OK!

Ätzküvette, gegen das Blenden des Heizstabs mit Alufolie beklebt

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