In meinem letzten Beitrag habe ich ja bereits geschildert, wie das Ergebnis meines ersten Tonertransfertest zur Herstellung des Arduino mega-ISP Shields verlaufen ist.
Mit dem Ergebnis der Platine war ich jedoch nicht mehr so ganz zufrieden, nachdem ich gesehen habe, dass Platinen auch ganz anders aussehen können. Von Belichteten ganz zu schweigen.
Es musste also etwas verbessert werden. Lange habe ich Foren, Wikis und Portale gewälzt und studiert und bin zu diesen Erkenntnissen gelangt:

1. Mein Kyocera FS-1010 bringt zu wenig Toner auf2. Das Basismaterial muss „wie geleckt“ sein
3. Mit verschiedenen Druckmedien gibt es unterschiedliche Ergebnisse
4. Anschleifen mit 600er/1000er Schleifpapier soll bessere Ergebnisse bringen

Das sind eigentlich die wesentlichen, das Ergebniss beeinflussenden Kriterien. An Punkt 1 möchte ich nichts ändern, der Drucker ist super, Toner geschenkt billig und die Geschwindigkeit OK. Es gibt wohl die Möglichkeit den Tonerauftrag zu erhöhen (bzw. den ab Werk eingestellten ECO Modus abzuschalten), wenn man ein Kyocera Tool nutzt. Das geht aber wohl nur, wenn der Drucker einen Netzwerkanschluss hat oder über die parallele Schnittstelle angeschlossen ist. Ersteres hat meiner nicht, und zweiteres hat mein Rechner nicht. Also ist Punkt 1 schon mal nicht zu ändern.

Kommen wir zum „geleckten“ Basismaterial. Da ich meine Platinen gerne mal bei Pollin im 1kg Sack kaufe, wird es damit auch schwierig 😀 Ich bin der Ansicht, dass es auch mit nicht ganz fabrikneuem Material funktionieren MUSS. Daher habe ich für meine folgenden Tests eine bereits mehrfach betransferte Platine benutzt, die schon nicht mehr ganz so frisch aussah. Punkt 2 wäre damit also auch abgehakt.

Zu Punkt 3 habe ich viel gelesen. Manche nutzen das Trägerpapier von Buchfolie, die man Rollenweise kaufen kann. Andere organisieren sich kostenlose Aufkleber und drucken dadrauf. Wieder andere behaupten, das Butterbrotpapier von Gut&Günstig aus dem Edeka wäre ideal geeignet um mit Ihrem Laserdrucker Marke WasWeisIch bedruckt zu werden.  Ich möchte eigentlich weniger rumspielen und meine Zeit mit Foliensuche verbringen. Ich brauche reproduzierbare Ergebnisse! Ich habe mich daher entschieden, nach wie vor bei den käuflich zu erwebenden Trägerfolien zu bleiben, die genau für diesen Zweck gedacht sind. 10 Blatt A4 Trägerfolien kosten inkl. Versand noch keine 2 EUR, und auf jedes Blatt kann man in der Regel mehrere Platinen drucken. Also habe ich damit auch Punkt 3 verworden.

Last not least, wäre noch Punkt 4 übrig. Und den finde ich am interessantesten! Ich habe meine Platinen ja immer schon vor dem Aufbügeln mit Aceton gereinigt, aber sollte das Anschleifen einen so dramatischen Unterschied machen? Nun, ich mache es kurz und sage: Es macht! Leider gab es bei uns im Baumarkt nur Sandpapier mit 1200er Körnung. Aber selbst damit hat man die Oberfläche der Platine optisch ruiniert. Nach der Bearbeitung mit dem Sandpapier hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass das nichts wird. Dann nochmals gereinigt, aufgebügelt und begutachtet. Abgesehen vom Kyoceraproblem des zu geringen Tonerauftrags, ein hervorragendes Ergebnis. Es hat sich alles von der Folie gelöst und wurde übertragen. Man sah durch die Masseflächen hindurch zwar die angeschliffene Platinenstruktur schimmern, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt, rein in die Küvette.

Und was soll ich sagen, das Ergebnis überzeugt voll und ganz! Die beste Platine die ich je hergestellt habe. Das Geheimnis scheint (bei mir *g*) das Anschleifen des Basismaterials mit 1200er Sandpapier gewesen zu sein.

Aufgebügelt, man sieht die Wabenstruktur nach dem Schmirgeln

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